Klinische Studien
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
seit 2004 werden in der Forschungsabteilung der Klinik für Naturheilkunde & Integrative Medizin der KEM Studien zur wissenschaftlichen Erforschung naturheilkundlicher Verfahren durchgeführt. Für eine bestmögliche integrative Versorgung entsprechend neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse, ist es unser Anliegen, Verfahren der erfahrungsbasierten Naturheilkunde in eine evidenzbasierte Medizin zu überführen.
Erforscht werden u.a. die Effektivität und Sicherheit nicht-pharmakologischer Verfahren der klassische Naturheilkunde und der Mind-Body-Medizin, Therapieansätze der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und Traditionellen Indischen Medizin (TIM) sowie pflanzliche Medikamente innerhalb von Studien der Phase II–IV. Unser Schwerpunkt liegt hierbei auf internistischen und onkologischen Erkrankungen. Darüber hinaus führen wir Versorgungsforschung durch und setzen uns für eine adäquate wissenschaftliche Bewertung naturheilkundlicher Therapien in den medizinischen Leitlinien ein.
Ihnen, als Studienpatient, bietet die Teilnahme an einer klinischen Studie den Vorteil, neue Therapiemöglichkeiten auszuprobieren, die im Rahmen der normalen Versorgung nicht oder nur einem eingeschränkten Patientenkreis zugänglich sind. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass sich eine Studienteilnahme auch unabhängig von der untersuchten Therapie vorteilhaft auf den Verlauf einer Erkrankung auswirken kann. Mögliche Gründe hierfür sind die besonders umfassende und kontinuierliche Betreuung durch fortwährend geschulte Studienärzte oder auch die eigenständige, intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung und die Erfahrung, selbst etwas zum Heilungsprozess beitragen zu können.
Eine Auflistung unserer aktuell durchgeführten Studien finden Sie hier:
Studiennummer: 19-8759-BO
Studientitel: Entspannung als Selbsthilfestrategie bei chronisch unspezifischen Rückenschmerzen: Eine randomisierte kontrollierte Studie (RELAX-ME)
Ansprechpartner für Patienten: Dr. rer. medic. Heidemarie Haller
Status: geöffnet
Kontakt:
Tel.: 0201 174-13152 (Anrufbeantworter, wir rufen schnellstmöglich zurück)
E-Mail: nh-forschung@kem-med.com
Ziel der Studie:
Neben der symptomatischen Therapie von Rückenschmerzen, die in der Regel zunächst durch schmerzstillende Medikamente erfolgt, sind Bewegung und Entspannung für Rückenschmerzen, die länger als drei Monate fortbestehen, ein fester Bestandteil der durch die medizinischen Leitlinien empfohlenen Therapie. Wissenschaftlich noch wenig untersucht, ist jedoch die Frage, in welcher Form und welcher Intensität Entspannung bei Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen am besten wirkt. Daher möchten wir die Wirkung zweier unterschiedlicher Entspannungskonzepte untersuchen, die vom Umfang gleich sind, sich jedoch inhaltlich und vom Kursaufbau unterscheiden. Ein Kurskonzept fokussiert darauf, Stress und Anspannung im muskulären System zu reduzieren, das andere möchte Stress in den Faszien/im Bindegewebe abbauen.
Teilnahmebedingungen der Studie:
- Alter ab 18 Jahre,
- Chronisch funktionelle Schmerzen des unteren Rückens seit mindestens 3 Monaten,
- Zeit über 12 Wochen (24 Unterrichtseinheiten), an einem der beiden Kurskonzepte (1x wöchentlich oder 1x zweiwöchentlich mit längerem Einführungstag) teilzunehmen und Bereitschaft zu Hause zu üben.
Studiennummer: 15-6578-BO
Studientitel: Effektivität von Mind-Body Medizin zur Reduktion von Nebenwirkungen der antihormonellen Therapie bei Brustkrebs: eine randomisiert kontrollierte Studie (ENDO-TK)
Ansprechpartner für Patienten: Dr. rer. medic. Heidemarie Haller
Status: geöffnet
Kontakt:
Tel.: 0201 174-13152 (Anrufbeantworter, wir rufen schnellstmöglich zurück)
E-Mail: nh-forschung@kem-med.com
Ziel der Studie:
Frauen berichten häufig über Nebenwirkungen der Einnahme anti-hormoneller/endokriner Medikamente nach abgeschlossener Brustkrebstherapie. Neben Hitzewallungen, Gelenkschmerzen und Gewichtszunahme zählen auch depressive Verstimmungen, Erschöpfung und Schlafstörungen zu bekannten Einschränkungen infolge der Therapie. Ein eigens zur Reduktion von Nebenwirkungen von Antiöstrogenen/Aromatasehemmern entwickeltes, tagesklinisches Behandlungskonzept (6 Stunden pro Termin über 11 Wochen), welches Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (wie Akupunktur) und klassische Naturheilverfahren mit achtsamkeitsbasierten Stressreduktionstechniken verbindet, soll bezüglich seiner Wirksamkeit und Sicherheit untersucht werden.
Teilnahmebedingungen der Studie:
- Alter zwischen 18 bis 75 Jahre,
- Diagnose eines hormonrezeptor-positiven nicht-metastasierten Brustkrebses
- seit mindestens 3 Monaten anti-hormonelle Medikation
Studiennummer: 2017381
Studientitel: Einflussfaktoren des Therapieansprechens von Brustkrebspatientinnen unter integrativ-onkologischer Therapie: Eine längsschnittliche Registerstudie (INTREST)
Kooperation: Prof. Dr. med. Sherko Kümmel (Klinik für Senologie/Interdisziplinäres Brustkrebszentrum)
Ansprechpartner für Patienten: Dr. rer. medic. Heidemarie Haller und Dorothea Schindowski
Status: geöffnet (für stationäre Patienten der Klinik für Senologie/Interdisziplinäres Brustkrebszentrum der KEM)
Studiennummer: 2019402
Studientitel: Unterstützende Wirkungen der Craniosacralen Therapie für an Brustkrebs erkrankte Frauen und ihre Partner: Eine randomisiert kontrollierte Studie (CRANIO-4-UNS)
Ansprechpartner für Patienten: Dr. rer. medic. Heidemarie Haller
Status: geöffnet
Kontakt:
Tel.: 0201 – 174 13152 (Anrufbeantworter, wir rufen schnellstmöglich zurück)
E-Mail: nh-forschung@kem-med.com
Ziel der Studie:
Die Studie möchte die unterstützenden Wirkungen der Craniosacralen Therapie untersuchen. Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte manuelle Faszientechnik, die ihre Ursprünge in der Osteopathie hat, und darauf zielt, das Nervensystem nachhaltig zu entspannen und so die Regeneration des Körpers zu unterstützen. Die erste Gruppe erhält Craniosacrale Therapie in Einzeltherapie durch eine Craniosacral-Therapeutin. Die zweite Gruppe lernt in einem Selbsthilfekurs zusammen mit einem Partner (Lebenspartner/in, Familienmitglied, nahe(r) Bekannte(r)) einfache grundlegende Techniken der Craniosacralen Therapie zur Selbstbehandlung. Die dritte Gruppe beginnt zeitverzögert und erhält als Entschädigung für die „Wartezeit“ von 24 Wochen die Möglichkeit, die Interventionen beider Gruppen kennen/üben zu lernen.
Teilnahmebedingungen der Studie:
- Frauen ab 18 Jahre mit Brustkrebsdiagnose (Stadium I-III)
- abgeschlossene Radio- und/oder Chemotherapie, abgeschlossene Anschlussheilbehandlung/Reha
Studiennummer: 19-8908-BO
Studientitel: Randomisierte kontrollierte Studie zum Einfluss von Heileurythmie und Tai Chi bei chronisch kranken älteren Patienten mit Sturzrisiko (ENTAIER)
Ansprechpartner für Patienten: Dr. rer. nat. Anna Katharina Koch
Status: geöffnet
Kontakt:
Tel.: 0201 174-25666 (Anrufbeantworter, wir rufen schnellstmöglich zurück)
E-Mail: nh-forschung@kem-med.com
Die Forschungsabteilung stellt sich vor
Die Forschungsabteilung der Klinik für Naturheilkunde & Integrative Medizin der KEM entstand 2004 mit der Stiftung der Professur für Naturheilkunde von Prof. Dr. med. Gustav J. Dobos durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung an der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Mit unserer Forschung möchte wir dazu beitragen, Verfahren der klassischen Naturheilkunde wie auch anderer traditioneller Heilsysteme sowie der Mind-Body-Medizin, die sich im Sinne einer evidenzbasierten Medizin als wirksam und sicher herausgestellt haben, in die medizinische Regelversorgung zu integrieren. Nähere Informationen zu wissenschaftlichen Publikationen erhalten Sie hier.
Forschungsleiter ist PD. Dr. rer. medic. Holger Cramer. Forschungskoordinatorin und Zuständige für die universitäre Lehre ist Dr. phil. Petra Klose. Bewerbungen für medizinische oder medizinwissenschaftliche Doktorarbeiten nimmt gerne Frau Dr. Klose entgegen.
Kontakt:
Dr. phil. Petra Klose
E-Mail: p.klose@kem-med.com
Die Forschungsabteilung kooperiert eng mit nationalen und internationalen Universitäten, unter anderem der Charité Universitätsmedizin Berlin, der Harvard Medical School und der University of Technology Sydney. Sie ist außerdem vertreten im Board of Directors der International Society for Complementary Medicine Research (ISCMR) und engagiert sich in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Naturheilkunde (DGNHK) für den Einzug evidenzbasierter naturheilkundlicher Verfahren in die medizinischen Leitlinien. Nähere Informationen zu unserem Leitlinienprojekt erhalten Sie hier.
Unsere weiteren Mitarbeiter erreichen Sie unter folgenden Kontakten:
Kontakt:
Dennis Anheyer
E-Mail: d.anheyer@kem-med.com
Dr. rer. nat. Anna Katharina Koch
E-Mail: a.koch@kem-med.com
Dr. med. Petra Voiß
E-Mail: p.voiss@kem-med.com
Die Studienambulanz stellt sich vor
Die Studienambulanz der Klinik für Naturheilkunde & Integrative Medizin der KEM unter Leitung von Prof. Dr. med. Gustav J. Dobos und stellvertretender Leitung von Herrn PD. Dr. rer. medic. Holger Cramer verfügt über diverse Behandlungsräume und Büros für die Durchführung von AMG-Studien. Ein verschließbarer Lagerraum mit verschließbaren Lagerschränken für Studiendaten sowie Kühlschränke (-20°/-80°C für die Proben-Asservation und 2°-8°C für die Lagerung der Prüfmedikamente) stehen ebenfalls zur Verfügung. Es besteht eine hausinterne Laboranbindung. Weiterhin verfügen wir über einen Monitorarbeitsplatz mit Internetzugang. Unsere Patienten erwartet ein separater Warte-/Aufenthaltsbereich und eine fachkundige Betreuung durch unsere Study Nurse Annette Tengelmann.
Seit dem Jahr 2007 gibt es an den KEM die eigenständige Studienambulanz für Phase II–IV Studien. Es stehen neue, für bestimmte Erkrankungen noch nicht evaluierte, naturheilkundliche Medikamente (insbesondere Phytopharmaka) hinsichtlich ihrer Verträglichkeit und Wirksamkeit auf dem Prüfstand. Dies ist für die Zulassung eines neuen Medikamentes auf dem Arzneimittelmarkt nach AMG Voraussetzung. Die Studien sollen untersuchen, inwieweit konventionelle, manchmal mit Nebenwirkungen behaftete Medikamente durch naturheilkundliche Medikamente ersetzt oder sinnvoll ergänzt werden können.
Probanden bietet die Teilnahme an einer klinischen Studie den Vorteil einer neuen Therapiemöglichkeit. Die Teilnahme ist insbesondere für Patienten interessant, die auf zugelassene Therapien nicht ansprechen oder starke Nebenwirkungen haben. Da es sich bei der Behandlung im Rahmen einer Studie um eine standarisierte Therapie handelt, wird der Proband nach einem festen Behandlungszeitplan therapiert, so dass der Verlauf der Behandlung im Vorfeld bereits genau geplant werden kann. Patienten in klinischen Studien werden besonders umfassend, intensiv und kontinuierlich über Behandlungen und Alternativen informiert. Es wird Wert auf eine individuelle, ausführliche und über das Krankheitsbild hinausgehende Betreuung gelegt. Alle Untersuchungen und die gesamte Behandlung im Rahmen einer klinischen Studie sind für den Teilnehmer sowie für die Krankenkasse kostenlos. Der Studienteilnehmer erhält so häufig eine Reihe von teuren, teils von der Krankenkasse nicht abgedeckten Vor- und Begleituntersuchungen. In vielen Studien wird eine Aufwandentschädigung (zum Beispiel Reisekosten) erstattet.
Wenn Sie Interesse haben, einen wesentlichen Beitrag zum medizinischen Fortschritt zu leisten und anderen Patienten zu helfen, melden Sie sich gerne für eine der oben stehenden Studien an oder erfragen Sie weitere Informationen unter:
Kontakt:
Annette Tengelmann
Tel: 0201 – 174 25666
E-Mail: studien-nhk@kem-med.com