Bei der Versorgung von Kindern kommt es nicht nur auf eine sichere und umfassende Diagnostik und Behandlung urologischer Probleme an – auch Einfühlsamkeit und eine vertrauensschaffende Umgebung für Eltern und Kinder sind von besonderer Priorität.
Neben Vorhautbeschneidungen und OPs bei Hodenhochstand führen wir die Korrektur sämtlicher Schweregrade der Hypospadie durch. Nierenbeckenabgangsengen operieren wir ab einem Alter von sieben bis acht Jahren mit dem Roboter. Die Mitaufnahme eines Elternteils bei einem stationären Aufenthalt des Kindes ist selbstverständlich.
Zirkumzision oder Beschneidung
Im kinderurologischen Bereich ist der häufigste Eingriff die Zirkumzision bzw. Beschneidung. Diese erfolgt im Rahmen eines ambulanten Eingriffs in einer kurzen Allgemeinnarkose.
Leistenhoden
Die Behandlung eines Leistenhodens sollte bis zum Ende des ersten Lebensjahres erfolgen. Die operative Verlagerung des Hodens in den Hodensack wird ambulant, ggf. auch mit einer Übernachtung, dann unter Mitaufnahme eines Elternteiles, angeboten. Besteht der Verdacht auf einen Bauchhoden, wird ein minimal-invasiver laparoskopischer Eingriff durchgeführt und der Hoden in zwei operativen Schritten in den Hodensack verlagert.
Hypospadie
Bei einer Hypospadie mündet die Harnröhre nicht an üblicher Stelle auf der Mitte der Eichel, sondern an der Unterseite des Penis. Es gibt leichte Formen, bei denen die Harnröhrenmündung direkt unterhalb der Eichel liegt, mittelschwere Formen mit Mündung der Harnröhre im Penisschaftbereich oder schwere Formen mit Mündung der Harnröhre im Bereich des Hodensackes. Bei den leichten Formen muss die Harnröhre in der Regel nicht verlängert werden. Zur Rekonstruktion der Harnröhre bei den schwereren Formen der Hypospadie wird am häufigsten das innere Vorhautblatt oder Mundschleimhaut verwendet. Oftmals lässt sich die vorhandene Harnröhrenplatte auch einfach zu einem Rohr umformen.
Reflux
Bei der Refluxkrankheit wird Urin aus der Blase zu den Nieren hochgedrückt. Dies begünstigt Nierenbeckenentzündungen, die die Nieren schädigen können. Ein Reflux kann angeboren sein und sich ggf. auch verwachsen, weswegen je nach individueller Situation auch eine beobachtende Behandlung möglich ist. Oftmals wird dann, um Infekte zu verhindern, für eine Zeitlang niedrig dosiert ein Antibiotikum im Sinne einer Reinfektionsprophylaxe gegeben. Treten trotzdem Infekte auf, ist eine Neueinpflanzung des Harnleiters nötig.
Nierenbeckenabgangsenge
Besteht bei einem Kind eine isolierte Erweiterung von Nierenbecken und -kelchen kann eine Nierenbeckenabgangsenge vorliegen, die auf Dauer die Niere schädigen kann. Ob eine Operation nötig ist, lässt sich durch eine nuklearmedizinische Untersuchung feststellen. Falls dies der Fall ist, muss bei einer relevanten Harnabflussstörung das enge Segment am Übergang vom Nierenbecken zum Harnleiter operativ entfernt werden. Diesen Eingriff führen wir ab dem Kindesalter mit dem Roboter durch.