Einführung

Jahr für Jahr erkranken bundesweit nahezu 16.000 Menschen an Magenkrebs, eine der weit verbreiteten Tumorerkrankungen, insbesondere bei Männern. Das mittlere Erkrankungsalter der Patientinnen und Patienten liegt bei knapp über 70 Jahren. Betroffene können allerdings auch in jüngeren Jahren erkranken, wenn erbliche Risiken bestehen, in der Familie also eine Häufung bestimmter Tumorerkrankungen vorliegt. Die Heilungs- und  Überlebenschancen nehmen zu, je frühzeitiger die Erkrankung festgestellt und behandelt wird. Magenkrebs kann heute aber auch dann gut behandelt werden, wenn die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird.

Die KEM | Evang. Kliniken Essen-Mitte verfügen über eine Vielzahl auf Tumorerkrankungen spezialisierter Fachbereiche, wie sie an kaum einer anderen Klinik in NRW zu finden ist. Durch die enge Vernetzung der Fachbereiche kann das Zentrum den besonderen Bedürfnissen an Magenkrebs erkrankter Menschen gerecht werden. Neben den Disziplinen der Chirurgie mit ihrem Schwerpunkt für minimal invasive Verfahren und der Inneren Medizin unter anderem mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und Geriatrie, ist die Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie hervorzuheben. Sie hat seit mehr als 20 Jahren einen besonderen Ruf als Zentrum für Magenkrebs erworben.

Vorsorge und Symptome

Magenkrebs verursacht leider erst zu einem späten Zeitpunkt charakteristische Beschwerden. Warnsignale, die in jedem Fall einen Arztbesuch notwendig machen, sind anhaltende Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch beim Essen oder auch bei leerem Magen. Auch eine Schluckstörung mit einem „Hängenbleiben“ fester Speisen sollte ärztlich abgeklärt werden. Die reduzierte Nahrungsaufnahme kann Gewichtsverlust und einen Verfall der körperlichen Kräfte nach sich ziehen. Zudem kann Magenkrebs durch unbemerkte sogenannte Sickerblutungen zu einer Blutarmut und damit zu allgemeiner Schwäche führen. In all diesen Situationen sollte der Hausarzt, bzw. die Hausärztin aufgesucht werden, der den Patienten oder die Patientin dann in der Regel zu einer Magenspiegelung überweist, um zu klären, ob tatsächlich ein Magenkarzinom vorliegt.

Die Früherkennung des Magenkrebses erfolgt durch eine Magenspiegelung, bei der neben der Betrachtung der Magenschleimhaut auch Schleimhautproben entnommen werden. Der Nachweis eines Magenkrebses erfolgt dann durch die Gewebsuntersuchung der entnommenen Schleimhautproben durch einen Pathologen.

Die Behandlung

Im Magenkrebszentrum Kliniken Essen-Mitte wird die individuelle Therapie mit der höchsten Heilungschance für jeden einzelnen Patienten im Rahmen einer interdisziplinären Expertendiskussion, der sog. Tumorkonferenz, vor Beginn der Behandlung festgelegt. Ärzte der KEM haben die Leitlinien zum Magenkrebs mitgestaltet und sind in besonderer Weise qualifiziert, eine solche Festlegung zu treffen und sie dem Patienten zu vermitteln.

Die komplette Entfernung des Magenkrebses innerhalb eines operativen Eingriffs ist unverändert der sicherste Weg, die Erkrankung dauerhaft zu besiegen. Wenn Magenkrebs sehr früh entdeckt wird (oberflächliche Tumoren), kann der Tumor über endoskopische Verfahren entfernt werden, ohne den Bauchraum zu eröffnen (endoskopische Resektion). Dies ist leider selten der Fall und somit ist meist die operative Entfernung die bestmögliche Behandlung, wenn ein Tumor lokal begrenzt ist. Diese erfolgt heute an den KEM häufig mit Techniken der minimal-invasiven Chirurgie („Schlüsselloch-Methode“). Kein großer Bauchschnitt, schnelle Heilung und weniger Schmerzen sind nur einige der vielen Pluspunkte. Unterstützt wird die Operation durch moderne Narkoseverfahren und eine individuelle Schmerztherapie. Bei mehr als der Hälfte der Patientinnen und Patienten mit lokalisiertem Magenkrebs wird die Diagnose leider erst dann gestellt, wenn der Tumor bereits durch die Magenwand gewachsen ist oder in umgebende Lymphknoten gestreut hat (lokal fortgeschrittene Tumoren). In diesen Fällen, empfehlen die Leitlinien eine kombinierte Behandlung aus Chemotherapie und Operation. Die Chemotherapie wird dabei vor (sog. neoadjuvante Therapie) und nach (sog. adjuvante Therapie) der Operation verabreicht. Durch dieses kombinierte Verfahren können heute weit mehr Betroffene geheilt werden, als dies mit einer alleinigen Operation möglich wäre.

Patientinnen und Patienten erhalten im Zentrum eine umfassende Therapie von höchster Qualität. D.h. alle Aspekte, die zur Genesung beitragen oder die Lebensqualität der Patienten verbessern können, werden berücksichtigt. Angefangen bei einer speziellen Ernährungsberatung und -therapie über die psychoonkologische Betreuung der Betroffenen und ihrer Familien bis hin zur Physiotherapie. Diese ist gerade auch auf ältere Patientinnen und Patienten ausgerichtet und kann um die Ergotherapie ergänzt werden. Angebote zur Teilnahme an sog. klinischen Studien ermöglichen den Betroffenen von neuen Medikamenten zu profitieren, noch bevor diese von den Krankenkassen übernommen werden und damit allen Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus unterstützt ein klinisches Ethikkomitee alle an der Behandlung Beteiligten bei der Entscheidungsfindung in ethischen Konfliktsituationen.

Im Folgenden finden Sie alle Ansprechpartner und Kooperationspartner des Magenkrebszentrums Kliniken Essen-Mitte:

Ansprechpartner
  • Leiter des Zentrums: Prof. Dr. med. Michael Stahl
  • Stellvertretender Leiter: Prof. Dr. Dr. h.c. Martin K. Walz
  • Ärztlicher Koordinator: Dr. med. Wazma Mohmand
  • Stellvertretender Ärztlicher Koordinator: PD Dr. med. Peter Hoffmann
Tumorkonferenz

Die Tumorkonferenz des Viszeralonkologischen Zentrums findet wöchentlich statt.

Mittwoch 15:00 – 16:00 Uhr
MVZ-Akademie, Evang. Huyssens-Stiftung Essen-Huttrop
Kontakt: onkologie@kem-med.com

Kooperationspartner intern
Kooperationspartner extern