Die Myositiden sind seltene, chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankungen, die vor allem die Skelettmuskulatur betreffen. Die wichtigsten Formen sind die Polymyositis (PM) und die Dermatomyositis (DM). Beide Erkrankungen gehören zur Gruppe der Kollagenosen und zeichnen sich durch eine anhaltende Muskelentzündung aus, die zu Muskelschwäche führt. Bei der Dermatomyositis treten zusätzlich charakteristische Hautveränderungen auf.
Symptomatik
Typisch ist eine zunehmende Muskelschwäche, vor allem im Bereich der Oberschenkel, Schultern und des Nackens. Betroffene berichten oft, dass alltägliche Tätigkeiten wie Treppensteigen, Aufstehen vom Stuhl oder das Heben der Arme über den Kopf zunehmend schwerfallen. Die Schmerzen stehen dabei meist nicht im Vordergrund – die Schwäche entwickelt sich oft schleichend über Wochen oder Monate.
Bei der Dermatomyositis kommen typische Hautausschläge hinzu: etwa rötlich-livide (bläulich-rötliche) Verfärbungen an den Augenlidern (sogenanntes Heliotropes Exanthem) oder schuppige, oft juckende Hautveränderungen über den Fingergelenken (Gottron-Papeln). Auch ein sonnenempfindlicher Hautausschlag am Dekolleté, Rücken oder Schultern ist möglich.
In schweren Fällen können auch Schluckmuskulatur, Herz oder Lunge betroffen sein. Besonders bei Erwachsenen mit Dermatomyositis sollte zudem immer nach einer möglichen begleitenden Krebserkrankung gesucht werden, da in einigen Fällen ein Zusammenhang besteht.
Diagnose und Verlauf
Hinweise auf eine Myositis ergeben sich aus den klinischen Symptomen, erhöhten Muskelwerten im Blut (wie der Kreatinkinase, CK), bildgebenden Verfahren (z. B. MRT der Muskulatur) sowie einer Muskelbiopsie. Zusätzlich finden sich auch hier oft spezifische Autoantikörper, etwa die sogenannten Myositis-spezifischen Antikörper (z. B. SRP-, Jo-1, Mi-2-AK).
Der Krankheitsverlauf ist individuell sehr unterschiedlich. Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Therapie – meist mit entzündungshemmenden Medikamenten (Kortison und Immunsuppressiva) – ist eine gute Besserung der Symptome oft möglich. Ohne Behandlung kann es jedoch zu bleibender Muskelschwäche oder Organschäden kommen.