Bei der Arthritis im Rahmen einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung kommt es zu einer dauerhaften Entzündung der Gelenke. Anders als bei der Arthrose, bei der die Gelenkschäden meist durch Abnutzung entstehen, ist bei der Arthritis die Entzündung selbst die Ursache für die Zerstörung des Gelenks.
Was genau die Entzündung auslöst, ist bislang nicht eindeutig geklärt (siehe „Allgemeines: Gelenke & Rheuma“). Es gibt keinen einzelnen, bekannten Auslöser für diese Erkrankung – weder bei der rheumatoiden Arthritis noch bei anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Dennoch weiß man heute einiges über die Abläufe im Körper, die zur Erkrankung führen.
Überaktives Immunsystem
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen entstehen durch eine Fehlregulation des Immunsystems. Das Immunsystem wird überaktiv und richtet sich fälschlicherweise gegen körpereigene Strukturen – etwa gegen Gelenke, aber auch gegen innere Organe oder die Haut. Diese Immunreaktionen führen zu chronischen Entzündungen und im Verlauf zu Gelenk- oder Gewebeschäden.
Je nach Krankheitsbild können sowohl erbliche Faktoren als auch äußere Einflüsse wie Infektionen, Rauchen oder intensive UV-Strahlung eine Rolle spielen. In jedem Fall handelt es sich um immunologische Erkrankungen – also Krankheiten, bei denen das körpereigene Abwehrsystem eine zentrale Rolle spielt.
Da diese Entzündungsprozesse über das Blut vermittelt werden, lassen sich bei den meisten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen auch typische Entzündungszeichen im Blut nachweisen – etwa eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) oder bestimmte, vom Immunsystem gebildete krankheitstypische Antikörper, sogenannte Autoantikörper. Einer der bekanntesten ist der „Rheumafaktor“, der jedoch nur einer von vielen möglichen Antikörpern ist, die bei diesen Erkrankungen auftreten können.